
UNSER MATERIAL LAB
Durch Zusammenarbeit die besten Materialien finden
Unsere Materialien sind teilweise erheblichen Druck-, Aufprall-, Reiß- und Reibungskräften ausgesetzt. Die wenigen Materialien, die es bis zur von Ihnen genutzten Brieftasche schaffen, haben diese Gewalteinwirkungen offensichtlich überstanden. Aber wie? Und warum sind gerade sie als die vielversprechendsten Optionen in die Vorauswahl gekommen? Genau wie im richtigen Leben, wo auch nicht immer alles schwarz und weiß ist, müssen manchmal schwierige Entscheidungen gefällt werden. Dafür ist das Material Lab zuständig.


Die erste Sichtung im Material Lab
Im Material Lab tragen wir nicht immer weiße Kittel und Schutzbrillen. Stattdessen fungiert das Labor als Raum für Zusammenarbeit, sowohl für Kollegen und Kolleginnen untereinander als auch mit externen Partnern, wie zum Beispiel Start-up-Unternehmen, die innovative Materialien entwickeln. Die Arbeit besteht nicht nur daraus, die Materialien physischen Testreihen zu unterziehen, sie werden auch mittels alternativer Forschungsmethoden untersucht und bewertet.
Damit ein Material als potenziell geeignet eingestuft werden kann, muss es gründlich geprüft werden. Das kann man sich vorstellen wie eine ausgiebige Hintergrundprüfung bei einer Bewerbung auf eine Arbeitsstelle. Wurden bei seiner Herstellung Umweltschutz und Arbeitsrechte beachtet? Verfügt der Hersteller über die erforderlichen Zertifikate? Wie ist es mit dem Transportweg: Ist dank einer relativ lokalen Herstellung ein niedriger CO2-Fußabdruck gewährleistet?
Die Liste ließe sich fortsetzen, denn in die erste Sichtung unserer Materialerforschung fließt bereits viel gedankliche Arbeit ein. In Zahlen ausgedrückt, bedeutet das, dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt mehr als 50 Materialien als „potenziell geeignet“ gelten.
Testen und prüfen
Nachdem der Zulieferer unter die Lupe genommen und das Material untersucht wurde, ist es Zeit die Schutzbrille aufzusetzen und die Testreihen zu beginnen. Ein neues Material wird gezogen, gebogen und gerieben, in manchen Fällen zehntausende Male. Mit Maschinen, die so klingende Namen tragen wie Flexometer und Crockmaster (Letztere sieht aus wie eine unaufhörlich arbeitende Schuh-Polier-Maschine), testen wir Materialstärke, Abrieb-, Biege- und Reißfestigkeit, Farb- und Ausfransbeständigkeit.
Diese Tests entsprechen den ISO-Normen, sodass sie wiederholbar sind und einen prädiktiven Wert haben. Und um auch die speziellen Anforderungen an unsere Pocketwear testen zu können, bauen wir sogar eigene Maschinen, mit denen wir die Materialien zweckbestimmt prüfen können, beispielsweise ihr Verhalten beim Aufprall auf einen Betonboden. Eine andere Maschine zieht den Hebel eines Cardprotectors nicht weniger als eine Million Mal, um die Lebensdauer des internen Federmechanismus zu testen.
Doch auch wenn Testabläufe im Material Lab streng standardisiert sind, gibt es immer mal wieder Überraschungen.Dann und wann kommt es zu unerwarteten Resultaten: Warum weicht das Testergebnis so stark vom letzten Ergebnis ab? Manchmal scheint es, als suche man die Nadel im Heuhaufen, was eine ziemliche Herausforderung sein kann. Zum Glück findet sich die Lösung zuweilen in der einfachen Tatsache, dass der Zulieferer eine falsche Materialcharge geschickt hat. Wie auch immer, diese Überraschungen halten uns auf Trab.


Das große Ganze
Die Stress-Tests, denen wir die Materialien unterziehen, gewährleisten ihre Festigkeit und Haltbarkeit. Wir möchten, dass unsere Pocketwear-Produkte eine möglichst lange Lebensdauer haben, damit unsere Kunden eine langfristige Beziehung zu ihrer Brieftasche aufbauen können.
Doch Langlebigkeit bedeutet nicht nur Strapazierfähigkeit. Ebenso wichtig sind ein zeitloses Design und ein haptisches Erlebnis, das bei der täglichen Nutzung Freude bereitet. Anders ausgedrückt: Häufig ersetzen Kunden einen Gegenstand, wenn er unansehnlich wird. Dem möchten wir so weit wie möglich vorbeugen.
Ein Beispiel dafür ist Leder. Da es ein natürliches Material ist, altert es mit der Zeit. Viele Ledersorten sind zwar strapazierfähig, doch nicht alle erhalten sich auch im Alter ihre ansprechende Optik. Sieht Ihre Brieftasche auch nach Jahren des Gebrauchs noch schön aus?
Die unterschiedlichen Aspekte von Langlebigkeit veranschaulichen gut, was oben über die Schwierigkeiten bei der Materialforschung gesagt wurde: Oft liegt anfangs die beste Wahl nicht einfach auf der Hand. Deshalb verfolgen wir bei der Erforschung von Materialien einen holistischen Ansatz und machen die Bewertung von den Ergebnissen abhängen. Keine Option wird von vornherein ausgeschlossen, was immer wieder zu schwierigen Entscheidungen führt.
Die Welt ist voller Innovationen, andauernd kommen neue Materialien hinzu – und auch wir halten nach ihnen Ausschau! Viele erscheinen auf den ersten Blick interessant und vielversprechend. Doch welche Materialien sind wirklich besser, nachhaltiger und hochwertiger? In unserem Material Lab setzen wir alles daran, die Antwort auf diese Fragen zu finden.
Thomas Beekhuis, Nachhaltigkeit
Fantastisches Plastik?
Kunststoff ist ein Paradebeispiel für eine solche schwierige Entscheidung. Die wachsende Menge an Plastikmüll ist alarmierend und Kunststoffe basieren auf fossilen Rohstoffen, weshalb sie grundsätzlich problematisch sind. Und dennoch präsentieren sie ein Dilemma, denn wenn sie in Produkten mit langer Haltbarkeit klug eingesetzt werden, können sie durchaus maßgeblich zur Verlängerung der Lebensdauer solcher Produkte beitragen. Auf diese Weise kann Kunststoff die Entstehung von Plastikmüll sogar reduzieren.
Nach sorgfältiger Abwägung der Vor- und Nachteile kamen wir zu dem Schluss, dass Neukunststoff – nicht recycelter Kunststoff – gutes Potenzial hat und haben uns deshalb dafür entschieden. Das hat sich ausgezahlt: Die zweijährige Testung unterschiedlicher Kunststoffarten führte zu der Entdeckung, dass TPU (Thermoplastisches Polyurethan) tatsächlich ein sehr geeignetes Material für unsere Pocketwear ist.
TPU ist außerordentlich haltbar, stabil und kratzfest und somit ideal geeignet für Anwendungen, die sowohl Robustheit als auch Flexibilität erfordern. Zwar bieten auch recycelte Kunststoffe (beispielsweise PVC) diese Haltbarkeit, allerdings sind sie oft auf Zusatzstoffe angewiesen, die schädliche Gase freisetzen. Im Gegensatz dazu werden bei der Herstellung von TPU weniger giftige Chemikalien eingesetzt.
Darüber hinaus gestaltet sich aufgrund der Zusatzstoffe auch das Recycling von PVC als schwierig, wohingegen sich TPU relativ einfach mechanisch wiederverwerten lässt und dabei hochwertigere Recyclingprodukte liefert. Alles in allem war für uns die Entscheidung für Neukunststoff in Form von TPU die sauberste und nachhaltigste Lösung.


Dilemmas im Material Lab
Der größte Teil unserer Arbeit im Material Lab konzentriert sich auf die Suche nach Alternativen zu Leder, da sich unser Unternehmen dem Tierschutz und dem Vegetarismus verschrieben hat. Für Secrid ist es ein wichtiges Anliegen mit dafür zu sorgen, dass der weltweite Verbrauch von Produkten tierischen Ursprungs erheblich sinkt. Und doch verwenden wir noch immer Leder für die meisten unserer Pocketwear-Produkte.
Warum also nicht ganz auf die Verwendung von Leder für unsere Brieftaschen verzichten? Leider ist das einfacher gesagt als getan. Bei diesem Thema stehen wir vor einem Dilemma: Denn sowohl Leder als auch Lederalternativen haben neben Vorteilen auch Nachteile. Wir haben uns diesem Dilemma gestellt, indem wir die Konsequenzen zu Ende gedacht haben.
Es stimmt zwar, dass Lederalternativen in der Regel keinen direkten negativen Einfluss auf das Wohlergehen von Tieren haben. Zudem schreitet die Verbesserung dieser Materialien schnell voran. Was jedoch Aspekte wie Haltbarkeit und, wie bereits erwähnt, Erhalt der Schönheit beim Alterungsprozess betrifft, kann bislang keines der Materialien mit Leder mithalten. Hinzu kommt, dass Lederalternativen oft ihre eigenen Umweltprobleme mit sich bringen, z. B. durch ökologisch unverträgliche Beschichtungen oder Kunststofffasern.
Kuhfelle hingegen sind ein Abfallprodukt der Fleisch- und Milchindustrie. Das bedeutet für uns, dass solange die weltweite Nachfrage nach Fleisch- und Milchprodukten die Nachfrage nach Rindsleder übersteigt, diese Häute für das Upcycling zu hochwertigen Lederwaren zur Verfügung stehen werden. Unterm Strich sind wir dadurch in der Lage Leder zu produzieren, das umweltfreundlicher und haltbarer ist als viele derzeitig verfügbaren Lederalternativen.
Mehr erfahren über unsere Unternehmensphilosophie und Designprinzipien
Die materielle Zukunft
Wir sind gespannt darauf, was die Zukunft hier im Material Lab bringen wird. Weltweit wächst das Bewusstsein für die Bedeutung der Materialforschung und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Es sind faszinierende Entwicklungen im Gange, um Abfallströme zu reduzieren, wie beispielsweise die Herstellung eines alternativen Lederprodukts aus Olivenkernen.
Auch wir selbst verringern unsere Abfallmenge, indem wir beschädigte Cardprotectors mittels Pulverbeschichtung oder „Hammerschlag“ upcyceln. Dadurch wird nicht nur der Abfall minimiert, sondern es entstehen auch einzigartige Oberflächenmaterialien mit individuellen Texturen.
Wir erfahren auf verschiedenen Wegen von neuen Materialien. Einer davon ist der Secrid Impact Fund: Wir förderten Celium™ von Polybion, einen der Gewinner der „What Design Can Do“-Challenge des Jahres 2024. Celium™ ist ein veganes und biologisches Material, das von mit agroindustriellen Fruchtabfällen gefütterten Bakterien produziert wird. Zusammen mit Polybion führen wir kontinuierlich Testreihen durch und arbeiten daran, dieses Material auf Industriestandard zu bringen.
Wir von Secrid haben von Anfang an Materialien erforscht und getestet. Unser Material Lab haben wir eingerichtet, um dabei einen strukturierten, holistischen Ansatz verfolgen zu können. Letztendlich sind das Ergebnis dieser Arbeit die Pocketwear-Produkte, die Sie bei sich tragen. Und das macht die Materialforschung umso befriedigender, heute und in Zukunft.
Kurzgeschichten
Die Kraft der kleinen Dinge
Es ist Mittagszeit. Mitgründer René ist heute nicht am Hauptsitz mit seinem Team, sondern zu Hause im Wohnzimmer mit seinen Eltern Gerrie (81) und Joop van Geer (91). Wir unterhalten uns über die Beziehung zwischen Vater und Sohn, über das, was René von seinem Vater gelernt hat, und über das Design der Feder in den Brieftaschen.
We Made Your Wallet
Secrid built a profitable business that tries to play the role it should in society: creating jobs, valuing people and the planet, and manufacturing quality products for everyday use.
Die suche nach dauerhaften materialien
Das langlebige, innovative Design des TPU Bandwallet ist von Arbeitskleidung inspiriert und besticht durch starke, unsichtbare Schweißnähte. Im Secrid Bandwallet TPU verschmelzen Funktion und Form zu perfekter Harmonie.
Lernen Sie unsere Secrid-Community kennen
Ich neige zu Zerstreutheit, bin ziemlich chaotisch und verlor immer meine Karten. Der Cardprotector war das perfekte Geschenk, meine Karten sicher zu verwahren.
Die Industrielle Evolution
Statt „günstiger und schlechter“ müssen neue Produkte entwickelt werden, die „besser, nachhaltiger und wertvoller“ sind als frühere Produkte.
Secrid ist eine B Corp
Während zu viele Unternehmen nur darauf aus sind, um jeden Preis so viel Gewinn wie möglich zu erwirtschaften, achten B Corporations vor allem auf die Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt.